Dichtheitsprüfung & Kamerabefahrung

Nicht nur die Erstabnahme einer abwassertechnischen Anlage ist verpflichtend für alle Immobilienbesitzer, sondern auch die Kontrolle über der Dichtheit von Kanälen, Sammelgruben und Kleinkläranlagen. Nur so kann verhindert werden, dass Abwasser in den Boden gelangt. Die Überprüfung der Dichtigkeit und regelmäßige Wartung darf nur von einem anerkannten Fachbetrieb vorgenommen werden. Das renommierte Bauunternehmen Willi Jung in Nideggen-Schmidt ist seit über 30 Jahren für seine Kunden im Einsatz, wenn es um die Kontrolle, Wartung und Sanierung von Abwasseranlagen geht.

Kanalleitungen entsprechend den Verordnungen der DIN EN 1610 zu prüfen, setzt Fachwissen, modernstes Equipment und die entsprechende Zertifizierung voraus. Die europäische Norm regelt die Mindestanforderungen an Abwasserleitungen. Die Willi Jung GmbH setzt dazu auf die neuste Technik bei der Dichtheitsprüfung.

Mit einer Vorprüfung kann bei noch geöffneten Kanalgräben ohne Seitenverfüllung die Dichtheit vor der Endabnahme geprüft werden. Korrekturen besonders an den Abzweigungen und Verbindungsteilen können so noch ausgeführt werden. Erst wenn diese Vorprüfung erfolgreich war, ist das Risiko einer Mängelfeststellung während der Endabnahme ausgeschlossen.

An den Revisionsöffnungen oder den Enden der Leitungen werden Verschlusssysteme mithilfe aufblasbarer Module eingefügt. So wird je ein Leitungsabschnitt isoliert und anschließend mit Luft oder Wasser befüllt.

Bei älteren Kanalanlagen ist der Verlauf teilweise nicht mehr bekannt. Das hat unter anderem zur Folge, dass man nicht weiß, an welcher Stelle der Hausanschluss in den öffentlichen Hauptkanal mündet. Für Bauarbeiten ist aber eine Kanalanschlussortung am Hauptkanal wichtig, um keine Schäden bei Grabungsarbeiten zu verursachen.

Anhand der Ortung durch eine Kamerabefahrung, die ähnlich einem Navigationssystem funktioniert, kann der unterirdische Verlauf eines Kanals in einer Karte erfasst und aufgezeichnet werden. So bekommt der Grundstückseigentümer Klarheit über die genaue Lage und den Zustand seiner Abwasserrohre und Kanäle. Er weiß nun, wo genau der Anschluss an den Hauptkanal zu finden ist.

Ähnlich ist die Vorgehensweise bei einer Rohr- oder Kanalverstopfung. Mit der Methode der Kamerabefahrung erstellt ein fahrbarer Kleinroboter ein vollständiges Bild des Innenlebens eines Rohres, der Anschlüsse und der Verbindungsmuffen. Undichte Stellen, Wurzeleinbrüche oder poröse Dichtungen werden durch die Kamerabefahrung erkannt, lokalisiert und dokumentiert. Aus den gewonnenen Daten kann jetzt ein Sanierungsplan erstellt werden.

Wenn ein Problem festgestellt wurde, können mit Rohrspülungen Engstellen beseitigt werden. Diese entstehen durch Ablagerungen von Kalk, Urinstein, Schlamm und Fett. Mit moderner Technik kann der Rohrdurchmesser wieder hergestellt werden. Allerdings haben solche Engpässe ihre Ursache und treten immer wieder an derselben Stelle auf. Die Gründe können im Einwachsen von Wurzeln in den Kanal liegen, oder in Hebungen und Senkungen des Bodens, Unterspülungen und Rohreinbrüche infolge einer schleichenden Undichtheit. Wenn Abwasser in das Erdreich gelangt, wird das Grundwasser verunreinigt. Umgekehrt kann Grundwasser in das Rohr eindringen. So fließt mehr Wasser in die Aufbereitungsanlage, als eigentlich anfallen würde. Somit erhöhen sich die Kosten der Aufbereitung insgesamt, weswegen der Gesetzgeber großen Wert auf dichte Abwasseranlagen legt.

Vollbiologische Kleinkläranlagen müssen dicht sein, sonst drohen Strafen für den Eigentümer. Eine Zulassung zur Inbetriebnahme wird nur nach erfolgter Dichtheitsprüfung erteilt. Auch Sammelgruben und Abwassersysteme dürfen nur nach einer Prüfung auf Dichtigkeit durch eine zugelassene, zertifizierte Firma in Betrieb genommen werden.